Wie Yoga mein Leben veränderte


Ich erinnere mich noch sehr gut an meine erste Yogastunde.... schweißüberströmt kämpfte ich mich durch jede Asana und kam mir vor wie der ungelenkigste, kraftloseste Mensch der Welt. Heute, acht Jahre später, bin ich tatsächlich Yogalehrerin und kann mir ein Leben ohne Yoga nicht mehr vorstellen.

Aber wie kam es dazu?

Eigentlich eher zufällig. Eine gute Freundin meiner Mutter machte eine Ausbildung zur Yogalehrerin. Für ihre erste Stunde suchte sie Teilnehmer, die regelmäßig einmal pro Woche zum Unterricht kommen. Ich wussten zwar nicht was da auf mich zukommt, aber ausprobieren wollte ich es auf alle Fälle. Und dann diese erste Stunde. Meine Vorstellung war zunächst, einen entspannenden Ausgleich zu meinem Muskelaufbautraining im Fitnessstudio zu finden. Aber nach diesen 90 Minuten war mir klar, dass Yoga zunächst einmal alles andere als entspannend ist - eine ganze Menge Arbeit. Allerdings wurde so mein Interesse geweckt.

Ab nun hatte ich Montag abends einen festen Termin. Woche für Woche schnappte ich mir meine Yogamatte und dehnte, atmete und kräftigte was das Zeug hielt. Und siehe da... nach 3 Monaten regelmäßigem Unterricht merkte ich, wie ich langsam besser wurde. Der herabschauende Hund (eine der elementarsten Yogaübungen) war auf einmal nicht mehr ganz so krumm und zittrig, und auch meine Fingerspitzen berührten in der tiefen Vorbeuge immer mal wieder den Boden. Motiviert durch diese Fortschritte kam langsam der Spaß und auch ein ganz neues Körpergefühl. Zwar gab es auch oft Stunden, in denen ich mich nur nach Shavasana (Endentspannung am Ende der Stunde) sehnte, aber allmählich wurde aus dem kämpfen gegen meinen Körper, ein arbeiten mit meinem Körper.

Wie ging es weiter?

Anfangs war Yoga einmal die Woche 90 Minuten in meinem Leben präsent - genau für die Dauer einer Yogastunde. Mit der Zeit kam jedoch ein Wandel. Immer öfters nahm ich die Inhalte, die in der Stunde vermittelt wurden, mit in meinen Alltag... Die dahinkriechenden Autofahrer waren auf einmal auszuhalten... Ich hatte in meiner Yogaeinheit schließlich ans Herz gelegt bekommen geduldig zu sein. Und wenn es mal wieder richtig stressig war, nahm ich mir 2 Minuten für mich, atmete tief durch, und konnte dann entspannter weitermachen.
Mit jeder weiteren Yogastunde wurde ich mir bewusster darüber, dass Yoga nicht „nur“ die körperliche Übung auf der Yogamatte ist. Vielmehr ist die Yogamatte ein Spiegel unserer Selbst. So wie wir uns auf der Matte geben, sind wir zu großen Teilen auch im Alltag. Diese Erkenntnis macht Yoga für mich zu einer Lebensphilosophie. 

Mittlerweile bin ich Yogalehrerin und kann dieses fantastische Wissen auch an andere Leute weitergeben. Yoga passiert nicht mehr nur auf meiner Matte, sondern hat sich zu einem festen Bestandteil in meinem Leben etabliert. Durch Yoga habe ich zu mir selbst gefunden und eine Möglichkeit bekommen auch in schweren/stressigen Zeiten wieder zu mir selbst zu finden.

Mut, Freude und Stolz

Manchmal braucht es Mut, mit etwas Neuem zu beginnen. Aber es erfüllt dich mit so viel Freude und Stolz, wenn das Neue dir gut tut, gar zu deiner Leidenschaft wird. Wenn du also überlegst, mit Yoga zu beginnen, aber noch nicht so recht weist, ob du das kannst; hier noch ein Tipp:

Yoga ist für alle! Für junge, ältere, unbewegliche oder bewegliche Menschen. Wenn du denkst du seist zu unbeweglich für Yoga - führe dir vor Augen, dass du auch nicht zu dreckig zum duschen bist. ;) Durch Yoga wirst du beweglich und vielleicht auch ein bisschen mehr du selbst! Also, worauf wartest Du noch?